Die Anzahl der Faktoren, die bestimmen, warum wir etwas tun, ist unüberschaubar. In der Psychologie werden viele Bücher über dieses Thema verfasst. Und - ja, auch das Streben nach Reichtum gehört dazu.
Ökonomen, vor allem aber die Lobby der oberen Einkommensklassen, neigen sehr dazu, die Motivation für unternehmerisches Engagement auf das Streben nach Reichtum (und gar nach übergroßem Reichtum) zu reduzieren. Sie erwecken sogar den Anschein, dass die unternehmerische Initiative aufhören würde, wenn der ständige Vermögenszuwachs der Besitzer riesiger Vermögen reduziert würde. Diese Argumentation verkennt zwei Dinge:
Sobald ein Vermögen eine bestimmte Größe erreicht hat, vermehrt es sich ohne weiteres Zutun von selbst. Man mag sogar darüber spekulieren, ob ab dieser Grenze unternehmerische Initiative nicht in Wirklichkeit gemindert wird.
Gängige Motive für unternehmerische Initiative sind unter vielem anderen:
Und ja - das Streben nach Reichtum spielt eine Rolle.
Die Existenz riesiger Vermögen hat gesamtgesellschaftlich viele und große Nachteile, wir haben das unter ÜberGlück, ÜberWachstumszwang und ÜberGroßeVermögen dargestellt.
Würde eine Gesellschaft die Existenz riesiger Vermögen nicht zulassen, ist eine (wahrscheinlich sehr überschaubare) Minderung unternehmerischer Initiative nicht ganz auszuschließen. Dieser Nachteil ist aber gegen die (wahrscheinlich enormen) Vorteile abzuwägen. Das Resultat dieses Diskussionsprozesses kann in die Bestimmung des „gesamtgesellschaftlichen Optimums“ für Vermögensobergrenzen münden.